Volker Schmitt bringt Bergsteiger Alexander Huber in den Hunsrück – 7777 Euro Erlös für HELFT UNS LEBEN
Liebshausen. Es gibt Abende, da passt einfach alles: der Anlass, der Zweck, die Menschen, die deshalb zusammenkommen, und der, der weite Teile des Abends bestimmt. So auch am Freitagabend in Liebshausen im Rhein-Hunsrück-Kreis: 450 Zuhörerinnen und Zuhörer waren in die Antoniushalle gekommen, um Alexander Huber, einem der bekanntesten und besten Extrembergsteiger, in einem Multimediavortrag bei seinen spektakulären Begehungen an den Gipfeln und Steilwänden der Welt zu folgen.
Möglich gemacht hatte das Volker Schmitt, Bauunternehmer aus Liebshausen. Schmitt, der selbst begeisterter Bergsteiger ist, hatte bereits mehrfach versucht, Huber einzuladen. Der sagte auch immer sofort zu. Allerdings musste der Termin wegen der Pandemie abgesagt werden. Im dritten Anlauf klappte es dann aber, und so konnten Schmitt und seine Frau Birgit sich über eine volle Halle freuen.
Beide zählen seit Jahren zu den treuen Unterstützern von HELFT UNS LEBEN, der Benefizaktion der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben. Immer wieder hatten sie in der Vergangenheit nicht nur mit Geld, sondern auch mit Taten geholfen. Auch am Freitag ging der Erlös aus Eintritt (6000 Euro) und dem Verkauf von Essen und Getränken (1000 Euro) an HELFT UNS LEBEN. Huber selbst wiederum packte spontan den Erlös aus dem Verkauf signierter Poster (453 Euro) in die bereitstehende Spendenbox. Die Gemeinde wiederum verzichtete auf die übliche Hallenmiete von 300 Euro, die Volker Schmitt wiederum in den Topf gab. Insgesamt kamen so mit einer kleinen Aufrundung 7777 Euro zusammen, die Lars Hennemann, stellvertretender Vorsitzender von HELFT UNS LEBEN und Chefredakteur der Rhein-Zeitung, mit Dank entgegennahm.
„Ich habe selbst auch schon einige schwierige Bergtouren absolviert und bin immer gesund zurückgekommen. Auch deshalb möchte ich denjenigen helfen, die nicht so viel Glück im Leben hatten wie ich“, erläuterte Schmitt seine Motivation. Gemeinsam mit seinen Gästen verfolgte er den Vortrag Alexander Hubers, der perfekt zum Anlass des Abends passte. Huber zeigte die Berge nicht als Hindernisse, die es mit Material und Technik irgendwie zu bezwingen gilt. Er verweise vielmehr auf den Klettergrundsatz seines Vorbildes Peter Preuß, der bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Devise geprägt hatte, dass das eigene Können immer auch die Grenze am Berg darstellen sollte.
Mit seinem überragenden Können hat sich der 54-jährige Huber über Jahrzehnte viele spektakuläre Routen erschlossen, von denen er in Liebshausen einige zeigte. Die weiten Überhänge der Schweizernase am Matterhorn oder der spektakuläre Grand Chapucin im Montblanc-Massiv, der als schwierigster Berg der Alpen gilt, ließen mehr als einmal den Atem der Zuschauer stocken. Daneben führte der Weg unter anderem in die Weiten Ostgrönlands, wo Huber ohne Groll wegen des Wetters den ursprünglich gefassten Plan einer Besteigung aufgeben musste und dennoch mit seinem Freund Hubert von Goisern ein Konzert für die einheimischen Inuit organisierte. Respekt vor anderen und der Natur sowie ein großes Herz für die, die Hilfe brauchen – das waren die Zutaten für einen wirklich besonderen Abend. loh