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Hund Murphy soll Bennis Leben schützen

Hilfsaktion HELFT UNS LEBEN übernimmt Kosten für Ausbildung des Tiers

Niederbreitbach. Benni Over ist ein Kämpfer: Der Mitte 20-Jährige aus Niederbreitbach (Kreis Neuwied) ist unheilbar an einer Form des Muskelschwundes (Duchenne Muskeldystrophie)   erkrankt. Doch er lässt sich nicht unterkriegen, hat die von Medizinern vorausgesagte Lebenszeit längst übertroffen. Mehr noch: Seit einiger Zeit macht sich Benni mit viel Unterstützung von Familie und Wegbegleitern für den Schutz des Regenwaldes, der Heimat der Orang-Utans auf Borneo, stark. Sein Inklusionsprojekt mit Trickfilm und Buch über den Orang-Utan-Waisen „Henry“  sorgte für Schlagzeilen.

Benni beweist immer wieder unbändigen Lebenswillen. Nachdem er kurz vor Weihnachten einen Herzstillstand erlitten hatte, ist er heute wieder gesundheitlich stabil. Damit das so bleibt, lebt seit drei Monaten Murphy mit im elterlichen Haus. Der italienische Wasserhund (Lagoto) wird dank des Engagements der Spendeninitiative HELFT UNS LEBEN unserer Zeitung für einen speziellen Auftrag ausgebildet: Murphy soll auf Benni aufpassen. In absehbarer Zeit wird das neue Familienmitglied quasi wie eine Alarmanlage Laut geben, wenn sich rund um   Benni irgendetwas Ungewöhnliches tut. Murphy ist ein aufgewecktes Kerlchen, einer, der Benni und der ganzen Familie sichtbar guttut. Auch nachts lässt der Pflegehund seinen neuen Freund  nicht aus den Augen. Zwischen dem jungen Rüden und Benni hatte es von Anfang an „gefunkt“. Dass Murphy überhaupt da ist, hängt mit den aufreibenden Tagen rund um Weihnachten  zusammen. Mehr als 30 Tage lag Benni auf der Intensivstation.

Dass er heute wieder lacht und Pläne schmiedet, grenzt nicht nur aus Sicht der Mediziner an ein Wunder. Seine Eltern wichen ihm  in der schweren Zeit nicht von der Seite. Damals keimte die Idee, einen Hund als „Alarmanlage“ anzuschaffen. Vater Klaus Over hatte davon gehört, dass speziell Hunde für diese Aufgabe  ausgebildet werden. Schritt eins war, einen passenden Hund zu finden. Das Tier durfte nicht haaren, andernfalls wäre es eher eine Gefahr denn eine Hilfe für Benni. Wie es der Zufall wollte, gab es bei Münster einen Züchter von nicht haarenden italienischen Wasserhunden. Da die Reise dorthin für Benni zu beschwerlich gewesen wäre, war der Züchter einverstanden, mit vier Hundewelpen  nach Niederbreitbach zu kommen. Murphy hüpfte prompt auf Bennis Schoß, als hätte er nie woanders gesessen, und fühlte sich gleich wohl.

Nun gab es aber nur noch ein Problem: Die Ausbildung von Murphy durch Experten von „DogTher“ in Brauneberg an der Mosel würde viel Geld kosten. Klaus Over, der bislang weder für Bennis Inklusionsprojekt noch für die Reise nach Indonesien im Vorjahr um Unterstützung gebeten hatte, tat diesmal genau das und fragte bei HELFT UNS LEBEN an. Manuela Lewentz-Twer und Hans Kary sowie der gesamte Vorstand sagten schnell Hilfe zu.  „Es ist beeindruckend, was Benni für ein Kämpfer ist“, sagt Manuela Lewentz-Twer beim Besuch in Niederbreitbach. So wird die Ausbildung von Murphy also über Spenden von RZ-Lesern finanziert.

Foto: Familie Over, Benni in der Mitte, hat Hund Murphy schon längst ins Herz geschlossen. Manuela Lewentz-Twer und Hans Kary vom HELFT-UNS-LEBEN-Vorstand freuen sich mit. Foto: Ralf Grün