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Ein Schicksal, das die Johnnyschüler berührt

Pater Karbach und seine Schüler setzten sich für Familie in Not ein – 1000 Euro für HELFT UNS LEBEN

Lahnstein. Ein Schicksal, von dem sie aus unserer Zeitung erfahren haben und das sie sehr berührt hat: Die Eltern des dreijährigen Jonathan Wittlich aus Oberraden im Kreis Neuwied sind beide schwer erkrankt. Sabine Wittlich pflegt nicht nur ihren an Multipler Sklerose leidenden Mann Markus, der bereits ans Bett gefesselt ist – jetzt ist sie selbst an Krebs erkrankt.

Pater Ernst Karbach erzählte seinen Schülern vom Lahnsteiner Johannes-Gymnasium davon, brachte die Zeitung mit in die Gruppenstunde der Gemeinschaft christlichen Lebens (GCL), die er leitet, sprach mit ihnen über diese traurige Lebensgeschichte. „Oft wissen wir gar nicht, wie viel Leid und Not es in unserer direkten Umgebung gibt“, erklärt der Pater. Und die Schüler versuchten, sich hineinzuversetzen in diese Situation, sich vorzustellen, wie der kleine Jonathan aufwächst, wie er die Krankheit von Mutter und Vater erleben mag. Und dann war für die Schüler schnell klar: „Da möchten wir helfen.“ Denn die 36-jährige Sabine Wittlich, die ihren Mann, der sich nur noch mit Mühe im Rollstuhl fortbewegen kann, zu Hause pflegt, ihren kleinen Sohn versorgt und halbtags als Physiotherapeutin arbeitet, kann all dies im Moment nicht mehr leisten. Sie hat eine schwere Operation hinter sich und muss sich nun einer Chemotherapie unterziehen. Trotz allem möchte sie nicht, dass die Familie auseinandergerissen wird und ihr Mann möglicherweise in einem Pflegeheim versorgt wird. Sie trotzt allen Schwierigkeiten, aber sie braucht Hilfe: fachlich kompetente Hilfe und Unterstützung bei der Pflege ihres Mannes und auch eine andere barrierefreie Wohnung.

Schnell fanden sich am Johannes-Gymnasium weitere Schüler, die sich für Sabine, Markus und Jonathan Wittlich einsetzen wollten. Erste Aktion im Herbst war der Verkauf von Maronen, die die GCL-Gruppe gesammelt hatte, röstete und in der großen Pause anbot. Der Erlös bildete den Grundstock für eine Spende an die Hilfsorganisation unserer Zeitung, HELFT UNS LEBEN. Der bis dahin noch recht kleine Betrag sollte aber noch um viele Euro anwachsen.

„Bei unserem Tag der offenen Tür haben unsere Arbeitsgruppen sich mächtig ins Zeug gelegt“, freut sich Pater Karbach, als er die ganze Gruppe für ein gemeinsames Foto vor dem GCL-Gruppenraum zusammentrommelt. Die Garten-AG unter der Leitung von Andrea Eberle hat leckeren Apfelsaft verkauft. Die Äpfel dafür haben die Schüler selbst im Schulgarten geerntet und zu Saft verpresst. Die Bienen-AG – hier sind Hansjörg Groenert und Kunibert Mawick federführend – haben Honig und selbst gezogene Bienenwachskerzen an die zahlreichen Besucher verkauft, das Pastoralteam mit Benno Lukitsch hat Waffeln gebacken, die Kunst-AG hat selbst gefertigte Drucke angeboten und schließlich gab es noch die Gemeinschaft christlichen Lebens, die an ihrem Stand mit Kaffee, Kuchen und Pommes frites reichlich Geld für HELFT UNS LEBEN eingenommen hat. „Kuchen und Pommes gehen immer“, sagt Karbach, „das war ein gutes Geschäft.“ Alles zusammen in einen Topf geworfen und noch ein bisschen aufgerundet kam so durch das Engagement der Schüler die runde Summe von 1000 Euro zusammen, die die Kinder und Jugendlichen gern weitergeben an die Familie, die so dringend Hilfe braucht. Auch wenn sie einander gar nicht kennen, so besteht nun doch eine Verbundenheit. Im neuen Jahr wird das Team von HELFT UNS LEBEN die Familie Wittlich wieder besuchen, um dann natürlich auch die herzlichsten Grüße von den Schülern und Lehrern des Johannes-Gymnasiums Lahnstein zu überbringen. Bis dahin aber wünschen alle, die das Schicksal der Familie bewegt und die bei der Aktion mitgemacht haben, Simone, Markus und Jonathan Wittlich ein schönes und gutes Weihnachtsfest.

Foto: Bienen-AG, Garten-AG, Kunst-AG und einige mehr: Viele Schüler haben Honig, Kastanien, Kaffee und Kuchen beim Tag der offenen Tür des Johannes-Gymnasiums verkauft und so 1000 Euro eingenommen, die über HELFT UNS LEBEN der Familie Wittlich aus Oberraden (Kreis Neuwied) helfen sollen. Foto: Karin Kring