HELFT UNS LEBEN unterstützt junge Frau mit einem neuen Aktivrollstuhl.
Nisterau. Plätzchenduft liegt in der Luft. Kein Wunder: Auf dem Blech in der Küche von Elisa Bayer, einer leidenschaftlichen Hobbybäckerin, liegen frische Vanillekipferl. Seit rund einem Jahr lebt die junge Frau nun in ihrem eigenen, gemütlichen Haus in Nisterau. Die Wohnverhältnisse im Haus ihrer Großeltern in Bad Marienberg, gleich neben dem Eigenheim der Eltern, waren für die ehemalige Handballerin, die 2015 nach einem ärztlichen Behandlungsfehler schwer erkrankte und seither auf den Rollstuhl angewiesen ist, zu beengt.
Auch die Chance, als beeinträchtigter Mensch so selbstständig und frei wie möglich zu leben, war in der Wohnung der Familie nicht gegeben. Da die Suche nach einer barrierefreien Wohnung in der Nähe der Eltern erfolglos blieb, entschied sich Elisa 2021 zu dem großen Schritt, ein eigenes Haus bauen zu lassen. Ein großes finanzielles Risiko, doch HELFT UNS LEBEN, die Initiative unserer Zeitung, ließ die damals 27-Jährige auch in der Situation nicht allein, nachdem sie sie bereits vorher mehrfach unterstützt hatte.
Auch ganz aktuell hat HELFT UNS LEBEN der Westerwälderin, die unverschuldet in Not geraten ist und sich seither einer schier endlosen Kette von Operationen und Therapien unterziehen musste, wieder eine Zuwendung in Höhe von 1000 Euro zukommen lassen. HELFT-UNS-LEBEN-Vorsitzende Manuela Lewentz-Twer hat Elisa die frohe Nachricht kürzlich übermittelt. Da Elisa stark abgenommen hat, passte der alte Rollstuhl, der zudem recht schwergängig war, nicht mehr. Aufgrund einer Schwächung der Wirbelsäule hatte sie auf der breiteren Sitzfläche keinerlei Halt. Der von der Krankenkasse geforderte Eigenanteil an dem neuen Aktivrollstuhl ist aufgrund ihrer schweren Erkrankung nur ein Kostenfaktor von vielen, die die junge Frau und ihr Konto nahezu täglich herausfordern. Die ständigen Auseinandersetzungen mit der Krankenkasse belasten Elisa auch mental. Daher freut sie sich sehr über die vorweihnachtliche Überraschung von HELFT UNS LEBEN.
„Ich bin sehr dankbar für all die Unterstützung, die ich bereits bekommen habe. Ich würde gerne auf alle Zuwendungen verzichten, wenn ich gesund wäre“, sagt Elisa gerührt.
Ihr gesundheitlicher Zustand hat sich allerdings in den vergangenen Monaten spürbar verschlechtert. Erst im Sommer lag sie nach einer schweren Operation wieder sieben Wochen im Krankenhaus. Wie lange ihr Rücken ihr noch ein aufrechtes Sitzen ermöglicht, ist ungewiss. Viel häufiger als früher muss sie sich mittlerweile tagsüber ins Bett legen. Da dies jedoch jedes Mal recht umständlich ist, träumt sie eigentlich von einem neuen Elektrorollstuhl mit Liegefunktion, in dem sie sich per Knopfdruck zum Ausruhen in die Horizontale bringen könnte. Zudem gilt auch für den vorhandenen E-Rolli, dass er nach Elisas Gewichtsverlust überhaupt nicht mehr passt, weshalb sie damit auch keine Spazierfahrten draußen mehr unternehmen kann. Doch trotz der körperlichen Einschränkungen ist die inzwischen 29-Jährige glücklich über ihre neuen, eigenen vier Wände, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten wurden – inklusive behindertengerechtem Bad und barrierefreier Küche, in der sie sicherlich noch viele Plätzchen backen wird.