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Die Not der Menschen kennt keine Pausen

Region. Endlich wieder unter Leute gehen – das bedeutet für die Akteure von HELFT UNS LEBEN (HUL), der Initiative unserer Zeitung, mehr, als alte Freunde in geselliger Runde zu treffen. Fast anderthalb Jahre hat die Corona-Pandemie die Aktionen von und für HUL durchkreuzt. „Jetzt können wir endlich wieder zu den Menschen gehen, uns vor Ort anhören und ansehen, wo der Schuh drückt, aktiv werden und helfen“, sagt die Vorsitzende Manuela Lewentz-Twer. Denn auch wenn das gesellschaftliche Leben brachlag – das Leid der Kinder und Familien in Notsituationen machte keine Pause. Im Gegenteil.

„Für unsere Initiative war die Corona-Pandemie ein deutlicher Dämpfer“, betont HUL-Geschäftsführer Hans Kary. Denn: „Wenn wir die Familien, die ein Problem haben, nicht besuchen können, dann können wir auch nicht darüber berichten.“ Es sind aber gerade die bewegenden Schicksale der Menschen „von nebenan“, die die RZ-Leser erreichen und zum Spenden animieren. Ein wichtiger Teil der breit gefächerten Spendenperformance für HELFT UNS LEBEN seien die Spenden, auch die Kleinstspenden der Leser. „Kinder, die sich einen Fünfer vom Taschengeld absparen, um vielleicht einem anderen Kind in Not zu helfen, Rentner, die ein paar Euro geben“, erzählt Kary. Oder auch der runde Geburtstag, bei dem für die Initiative gesammelt wird. „Diese Anteilnahme, diese kleinen Zeichen freuen uns immer ganz besonders.“

In der Summe bewegen diese Beträge eine Menge. „Fast täglich gehen Hilferufe bei uns ein.“ Aktuell stapeln sich 16 neue Anträge auf dem Tisch der Initiative, die schnell bearbeitet werden wollen, um die Not zu lindern. „Die vergangenen Monate haben die Probleme für die Menschen zugespitzt“, so der HUL-Geschäftsführer. „Für Bedürftige ist die Situation dramatisch.“

Das hat auch Ralph Grieser, Inhaber und Geschäftsführer des Oldtimerzentrums Depot 3 in Mülheim-Kärlich, längst erkannt. Als überregional bekannter Unternehmer zeigt er ein großes Herz für Menschen in Not. Mit seinen Ausfahrten, Rallyes und anderen Veranstaltungen unterstützt er seit einiger Zeit HELFT UNS LEBEN, denn die Erlöse kommen komplett oder zu großen Teilen der Initiative unserer Zeitung zugute. „Mir ist es sehr wichtig zu helfen“, betont Grieser, der in Neuwied am Rhein aufgewachsen ist. „Und man muss nicht weit gehen. Auch in unserer Region geht es Menschen nicht gut, direkt vor unserer Haustür. Es erfüllt mich mit Glück, dass ich hier helfen kann.“

Ganz genau so sieht das seine Ehefrau Julia Klöckner. Trotz des berstend vollen Terminkalenders des Unternehmers und der Bundesministerin nimmt sich Ralph Grieser immer wieder gern Zeit für Benefizaktionen.

2020 allerdings bremste die Corona-Pandemie den Autofan aus – nur wenige Projekte konnten stattfinden – darunter die Trackdays auf dem Nürburgring, bei denen professionelle Rennteams Test- und Einstellfahrten an ihren Rennautos vornehmen. Auch bei der Frühlings- und Schweizausfahrt rollten die Oldtimerfreunde mit ihren Karossen durchs Land. Aber das „Renntaxi“ zum Beispiel, ein Audi 200, den Grieser zum viersitzigen Rennwagen umgebaut hatte, musste in der Garage bleiben. Dabei sollte der Flitzer mit Prominenten wie Smudo von den Fantastischen Vier oder Fernsehkoch Horst Lichter am Steuer über den Nürburgring jagen – zur ganz besonderen Freude von Kindern mit Behinderung an Bord des Tempotaxis. „Damit wollen wir bald durchstarten“, freut sich Grieser auf die Aktionen auf der berühmten Rennschleife in der Eifel.

Ebenso steht er mit einer neuen Idee in den Startlöchern: Bei stilvollen Fundraising-Dinners für seine Kunden sollen Gelder für HELFT UNS LEBEN akquiriert werden. „Oldtimerfahrer gehören nicht zwangsläufig zu den Großverdienern“, räumt er ein. „Aber sie haben in der Regel ein großes Herz.“ Auch die Erlöse der geplanten Herbstfahrt sind für die RZ-Initiative bestimmt. „Erst denke ich immer: Da ist ja schon gut was zusammengekommen. Aber wenn man’s genau betrachtet, ist’s nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Manuela Lewentz-Twer, Hans Kary und der Rest des HUL-Teams freuen sich über das außergewöhnliche Engagement Ralph Griesers und wünschen sich, dass die wichtige Arbeit der Initiative auch das Interesse anderer Politiker und Unternehmer wecken möge. „Es gibt viel Leid – und viel zu tun für uns“, betont die Vorsitzende. „Oft lassen mich die Schicksale der Menschen lange nicht los. Aber wenn wir dann im Team eine Lösung finden, wie wir helfen können, dann wissen wir, dass wir das Richtige tun.“

Foto: HELFT-UNS-LEBEN-Vorsitzende Manuela Lewentz-Twer und Geschäftsführer Hans Kary (rechts) besprachen mit Unternehmer Ralph Grieser die neuesten Ideen und Aktionen, um Menschen in Notlagen zu unterstützen. Auch der haarigste Vertreter der Initiative unserer Zeitung ist bereit für Einsätze in der Region: der HUL-Kuschelbär. Foto: Michaela Cetto