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Bleibe für Mutter und krebskrankes Kind gesucht

Andernach. Vor gar nicht so langer Zeit unterschied sich der Alltag der kleinen Elea aus Andernach nicht groß von dem ihrer Altersgenossen: Die Zweijährige besuchte die Kinderkrippe St. Johannes auf der Südhöhe, wo sich das aufgeweckte Mädchen sehr wohl fühlt. Im Januar erhalten Elea und ihre Mutter Ramona Bauer dann die Schockdiagnose: Bei einem Arztbesuch wird im Körper der Zweijährigen ein Neuroblastom entdeckt, ein bösartiger Tumor, der vor allem im Kleinkindalter auftritt.Seitdem ist für die kleine Familie nichts mehr, wie es einmal war. Neben den Belastungen, die die Krebsbehandlung für Mutter und Tochter mit sich bringt, bereitet auch die Wohnsituation Ramona Bauer große Sorgen: Der Raum ihrer Andernacher Wohnung, der als Schlafzimmer dienen sollte, lässt sich nicht beheizen. Deswegen sucht Ramona Bauer bereits seit Monaten händeringend nach einer neuen Bleibe für sich und ihr erkranktes Kind: „Ich kann es nicht mehr vertreten, dass wir in der Wohnung bleiben.“Spätestens wenn die kühle Jahreszeit beginnt, soll die kleine Elea es warm haben, um sich von den Strapazen der Chemotherapie erholen zu können. Mit der Bitte, sie bei der Suche zu unterstützen, wendet sich die junge Mutter jetzt an HELFT UNS LEBEN, die Initiative unserer Zeitung für Kinder und Familien in Not.

Momentan teilen sich Mutter, Tochter und eine Hauskatze 34 Quadratmeter, die sich auf eineinhalb Zimmer verteilen. Weil es in den Wintermonaten in dem unbeheizbaren Schlafzimmer zu kalt wurde, schob Ramona Bauer das Bett in die Küche, „damit es aushaltbar ist“. Entsprechend beengt geht es in dem Raum nun zu.Alle Versuche, eine neue Bleibe zu finden, scheiterten bisher am Geld: Die junge Mutter ist durch die Pflege der krebskranken Elea ganztags gefordert, an eine Erwerbstätigkeit ist gar nicht erst zu denken. Auf finanzielle Unterstützung seitens des Vaters der Zweijährigen kann Ramona Bauer nicht hoffen: Dieser brach, noch bevor Eleas Krebs diagnostiziert wurde, ohne Ankündigung den Kontakt zu seiner Tochter ab, worunter diese bis heute leidet.

Die Kaltmiete, die das Jobcenter Mutter und Tochter zugesteht, reicht nicht aus, um in der Kernstadt geeigneten Wohnraum zu finden, befürchtet Ramona Bauer. Die gebürtige Andernacherin möchte aber gern in ihrer Heimatstadt bleiben. Ideal wäre eine Wohnung, von der aus Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichbar sind.Denn neben dem Geld ist auch die Zeit knapp: Elea wird derzeit in einer Koblenzer Klinik behandelt. Neben der ambulanten Chemotherapie sind auch immer wieder stationäre Aufenthalte notwendig. Wie lange der Heilungsprozess dauert, ist noch nicht absehbar: Derzeit gehen die Ärzte von einer Behandlungsdauer zwischen eineinhalb und zwei Jahren aus.

Aus ärztlicher Sicht ist Eleas Zustand stabil, aus mütterlicher Sicht beobachtet Ramona Bauer mit Sorge, wie die belastende Situation Spuren in der Seele ihrer Tochter hinterlässt: Seitdem die Diagnose feststeht, darf die Zweijährige nicht mehr in die Krippe gehen, sie wirkt unzufriedener und manchmal auch aggressiv. Insgesamt ist Ramona Bauer aber sehr stolz darauf, wie gut Elea die lange Ausnahmesituation verkraftet: „Meine Tochter macht das ganz toll!“

Eine neue Wohnung in der Andernacher Kernstadt würde der kleinen Familie in dieser schwierigen Lage das Leben etwas leichter machen. Große Ansprüche hat Ramona Bauer nicht: „Gut beheizbar und belüftbar und ein bisschen Platz, auch um Wäsche gut trocknen zu können“, beschreibt die 37-Jährige. Mutter und Tochter hängen sehr an Wohnungskatze Bella, deswegen müssen Tiere erlaubt sein. Da neben den Klinikterminen wenig Zeit bleibt, hat Ramona Bauer mit den Mitarbeitern des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes in Koblenz, welche ihr in diesen schweren Zeiten zur Seite stehen, vereinbart, dass diese eventuell infrage kommende Wohnungen für sie besichtigen. Die junge Mutter hofft, bald ein neues Zuhause für sich und ihre Tochter zu finden – etwas geräumiger und vor allem beheizbar.Vermieter, die eine geeignete Wohnung für Familie Bauer haben, können sich an Monika Wirtz vom Koblenzer Hospizverein wenden: Tel. 0261/579 37 90

Foto: Ein Bild aus glücklicheren Zeiten: Die Aufnahme von Ramona Bauer und ihrer Tochter Elea entstand, bevor die Krebserkrankung der Zweijährigen diagnostiziert wurde. Mutter und Tocher benötigen dringend eine neue Wohnung ion der Andernacher Kernstadt. Foto: privat