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Auch Niklas stand die Freude im Gesicht

Neues Auto macht Familie mit schwerstbehindertem zehnjährigen Kind das Leben erträglicher

Vallendar. „Niklas hat ein Zeichen gegeben, dass er sich freut.“ Diese Aussage seiner Eltern Gina und Albert Kolic aus Vallendar war wohl für alle, die in diesem Fall geholfen haben, das schönste Dankeschön. Die RZ-Initiative für Kinder und Familien in Not, HELFT UNS LEBEN (HUL), konnte das Schicksal des Jungen und seiner Familie zumindest etwas erträglicher machen. Dank einer Spende von HUL übergaben im Koblenzer Volkswagen Nutzfahrzeugzentrum die Geschäftsführerin Gabi Esser und Vertriebsleiter Sonderfahrzeuge Ralf Schneider ein VW-Nutzfahrzeug T6 Kombi mit Klapprampe und geprüftem Rückhaltesystem für einen Rollstuhl.

Der zehnjährige Niklas Kolic ist seit Geburt schwerstbehindert. Komplikationen während der Geburt führten zu Sauerstoffmangel in seinem Gehirn. Dadurch sind Hirnbereiche außer Kraft, die für die Steuerung von Bewegungen zuständig sind. Deswegen kann der Junge weder seine Gliedmaßen noch sonstige Körperteile bewusst ansteuern und bewegen. Die Folge: Niklas kann weder laufen noch sprechen oder selbstständig essen. Außerdem leidet der Junge an epileptischen Anfällen, bei denen immer wieder die Gefahr besteht, dass er sich und andere verletzt. Er ist vollständig auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen und muss ständig betreut werden. Momentan muss noch davon ausgegangen werden, dass sich an Niklas‘ Gesundheitszustand nichts ändert. Durch spezielle Therapien und Operationen hoffen die Ärzte jedoch, Körperfunktionen wieder aktivieren zu können.

Messungen im Gehirn haben ergeben, dass Niklas sehr wohl bewusst ist, was um ihn herum passiert. Er ist durchaus in der Lage, Dinge intellektuell einzuschätzen und emotional darauf zu reagieren. So war zum Beispiel die Freude in seinem Gesicht zu sehen, als sein Vater ihn im Rollstuhl das erste Mal ins neue Auto schob.

Auch sonst strahlt er häufig Zufriedenheit aus. Man sieht ihn lachen, und seine Augen verraten, dass er sich geborgen fühlt. Dafür sorgen rund um die Uhr seine Eltern und Großeltern, die er über alles liebt. Ihnen ist keine Mühe zu groß, allerdings ist die Pflege mit größten Einschränkungen für die Familie verbunden. Der Vater ist Busfahrer. Er hat seine Schichten so legen lassen, dass er möglichst viel Zeit für seinen Sohn aufwenden kann. Er fährt mit dem Rad zur Arbeit. Den Kleinwagen benötigt die Mutter für Besorgungen und Arztbesuche.

Ein weiteres Problem, das immer prekärer wird: Niklas wiegt inzwischen 20 Kilogramm und wird naturgemäß ständig schwerer. Dadurch wird es absehbar nicht mehr möglich, den Jungen in den Kleinwagen zu tragen, um zu seinen medizinischen Behandlungen zu fahren. In dieser Situation wandten sich der Vallendarer Architekt Guido Fries und seine Frau Christine an HUL. Sie kennen die Familie Kolic seit zehn Jahren. Im HUL-Vorstand wurde dann entschieden, dass hier mit einem Fahrzeug geholfen wird. Dabei handelt es sich um einen Umbau eines VW-Nutzfahrzeuges in Zusammenarbeit mit der Firma AMF in Apen/Norddeutschland. Damit ist es möglich, dass der Junge während der Fahrt im Rollstuhl sitzen bleiben kann.

Guido Fries sagte bei der Fahrzeugübergabe: „Wir sind superglücklich, dass HELFT UNS LEBEN hier schnell und unbürokratisch geholfen hat. Sie erfüllen der Familie Kolic heute einen Traum.“ Albert Kolic bedankte sich mit bewegenden Worten: „Wir haben ganz viel Freude, weil uns das Leben dadurch erleichtert wird.“

Foto: Die Freude im Gesicht des zehnjährigen Niklas Kolic ist unübersehbar. Mit ihm freuen sich seine Eltern (Bildmitte) sowie (von links) Gabi Esser, die Geschäftsführerin des VW-Nutzfahrzeugzentrums, das Ehepaar Christine und Guido Fries, Vertriebsleiter Ralf Schneider sowie (von rechts) die HUL-Vorsitzende Manuela Lewentz-Twer und HUL-Geschäftsführer Hans Kary. Foto: Winfried Scholz