Koblenz. Der kleine Marlon hat es schwer: Seine Lunge ist von Geburt an geschädigt, wird nie voll funktionsfähig sein. Er wird per Sonde ernährt. Seine Eltern beaufsichtigen ihn rund um die Uhr, weil die Sauerstoffsättigung in seinem Blut gemessen werden muss. Bei Bedarf muss der siebenjährige Koblenzer dann an den Sauerstoff-Konzentrator angeschlossen werden. Und als wäre das alles noch nicht genug, hat Marlon auch mit psychischen Beeinträchtigungen zu kämpfen.
Da die Eltern ihr Kind ständig beaufsichtigen müssen, kann Mutter Sabrina Adam (34) nicht arbeiten und Vater Rinaldo (38) zurzeit in Abstimmung mit dem Jobcenter nur einen 450-Euro-Job als Fahrer für einen Paketdienst ausüben. Aus der Krankheit des Kindes resultiert neben der seelischen auch eine erhebliche finanzielle Belastung für die Familie. Sie wandte sich daher an HELFT UNS LEBEN, die Initiative unserer Zeitung für Kinder und Familien in Not. Die Vorsitzende Manuela Lewentz-Twer und Geschäftsführer Hans Kary informierten sich nun persönlich über die Situation von Familie Adam.
Marlon ist ein lebendiges Kind. Ein Tablet nutzt er als sein Bilderbuch, mit dem er in der Wohnung herumsaust. Bereits nach kurzer Zeit geht er auf Hans Kary und den Reporter zu und legt vertrauensvoll seinen Arm über deren Schultern. Seine Mutter berichtet: „Marlon kam als Frühgeborener in der 23. Schwangerschaftswoche zur Welt. Die Lunge war noch unreif. Daher musste das Kind künstlich beatmet werden.“ Wenn heutzutage eine Frühgeburt erwartet wird, erzählt Sabrina Adam, bekommen Kinder im Mutterleib Medikamente zur Lungenreifung.Ein Jahr lang musste Marlon damals mit Sauerstoff versorgt werden. Wegen der zahlreichen medizinischen Eingriffe ist die Lunge zu klein und vernarbt, erklärt Sabrina Adam. Marlon leidet an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Besonders schlecht ist es ihm gegangen, als er im vergangenen Jahr an einer Lungenentzündung erkrankt war.
Die Situation geht auch an Marlons gesunden Geschwistern Noel (14) und Amalia (5) nicht spurlos vorüber. Sie lieben ihren Bruder sehr. Christa Wollstädter, eine ausgebildete Kinderkrankenschwester, die die Familie berät, sagt: „Wenn ein Kind chronisch krank ist, ist die ganze Familie betroffen.“
In diesem Jahr hat Familie Adam zum ersten Mal einen kleinen Urlaub an der Nordsee gemacht. Dazu und für künftige notwendige Fahrten hat sie sich einen VW-Bus gekauft – vor allem, um die umfangreiche für Marlon notwendige Ausstattung unterbringen zu können. Die Raten dafür müssen jetzt abgestottert werden.
Nachdem sie sich ausführlich beraten haben, entscheiden Manuela Lewentz-Twer und Hans Kary: „Wir wollen Familie Adam helfen. Als finanzielle Hilfe für Dinge, die Marlon in seiner Situation dringend braucht, bekommt die Familie von HELFT UNS LEBEN einen einmaligen Zuschuss von 5000 Euro. Außerdem gibt es für die ganze Familie einen einwöchigen kostenlosen Aufenthalt in einer Trierer Freizeiteinrichtung, die speziell für Behinderte ausgestattet ist.“ Mutter Sabrina Adam bedankt sich sehr emotional – sie hat Tränen in den Augen.
Foto: Der siebenjährige Marlon Adam im Arm seiner Mutter Sabrina leidet an einer schweren Lungenkrankheit. Christa Wollstädter (2. von links mit Marlons Schwester Amalia) ist eine wichtige Hilfe für die Familie. Die Vorsitzende Manuela Lewentz-Twer und Geschäftsführer Hans Kary entschieden, nachdem sie sich ausführlich informiert hatten: „Die Familie Adam erhält eine einmalige Unterstützung von HELFT UNS LEBEN.“ Foto: Winfried Scholz