Koblenz. Das Heeresmusikkorps Koblenz mit seiner Leiterin Oberstleutnant Alexandra Schütz-Knospe begeistert regelmäßig die Menschen in unserer Region. Und das nicht allein durch seine hervorragende spielerische Qualität. Die Musiker stellen sich auch durch die Aufführung außergewöhnlicher Werke der Musikliteratur immer wieder neuen künstlerischen Herausforderungen. Gründe, weshalb auch Spitzenmusiker mit diesem Orchester spielen wollen. Dies gilt erneut beim Benefizkonzert zugunsten der RZ-Aktion HELFT UNS LEBEN am Donnerstag, 9. November, um 19.30 Uhr in der Rhein-Mosel-Halle.
Im Mittelpunkt des Programms steht dann das Konzert für Cello und Blasorchester des österreichischen Komponisten und Pianisten Friedrich Gulda (1930 bis 2000). Er hat das Werk mit den Sätzen Ouvertüre, Idylle, Cadenza, Menuett und Finale alla Marcia dem Cellisten Heinrich Schiff und dem früheren österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky gewidmet. Ganz besonderen Glanz erhält die Aufführung durch den Solisten. Hier dürfen sich die Besucher auf den international renommierten und vielfach preisgekrönten Cellisten Benedict Klöckner freuen, dessen Familie früher in Vallendar und jetzt in Neuhäusel wohnt.
Die RZ durfte schon einmal bei einer Orchesterprobe dabei sein. Nachdem das kammermusikalische Menuett verklungen ist, ruft die Dirigentin in den Raum: „Jetzt kommt Oktoberfest.“ Mächtig erklingen die Blechbläser. Es folgt eine zarte alpenländische Folkloremelodie als Duett von Flöte und Oboe. Der Melancholie folgt wieder fulminante Marschmusik. Die Dirigentin unterbricht: „Weil es so schön war, gleich noch mal.“ Später erläutert sie: „Hier wollte ich deutlich machen, dass die rhythmische Prägnanz im Pianissimo genauso wichtig ist wie im Fortissimo.“ Nach zwei Wiederholungen ist Schütz-Knospe zufrieden und lobt: „Ja, so ist es super, das ist cool, Pause.“ Sie gibt mahnend mit auf den Weg: „Die nächsten Tage werden noch anstrengend.“ Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt Alexandra Schütz-Knospe: „Das Schwierige und Außergewöhnliche an dem Stück ist, dass es viele Stilrichtungen wie Kammermusik, Jazz, Funkrock, Volksmusik vereint und sprunghaft zwischen den einzelnen Genres wechselt.“
In der Besetzung richtet man sich nach der Partitur Guldas. Hier sind neben dem Cello eine Gitarre, diesen Part übernimmt der Bonner Gitarrist Eduard Martens, eine Flöte, zwei Klarinetten, zwei Oboen, ein Fagott, zwei Trompeten, zwei Hörner, eine Tuba, ein Jazz-Bass, ein Konzertbass und Schlagzeug vorgesehen. Schütz-Knospe betont: „Da korrespondiert das Cello mit nur sehr wenigen Instrumenten, da zählt jeder Ton, jeder Akkord.“
In mehreren Passagen sind die Musiker auch solistisch gefordert. Alexandra Schütz-Knospe betont: „Bei diesem Werk muss man hochgradig einfühlsam zusammen spielen.“ Die Musiker seien aber mit viel Herzblut dabei. Die Dirigentin weist auf einen weiteren Aspekt hin: „Eine Herausforderung, aber auch das Interessante ist es, ein Cello und ein Blasorchester vom tonlichen Volumen her zusammenzubringen.“
Wie kam es überhaupt zu dieser außergewöhnlichen Liaison der Musiker? Vorab verrät Alexandra Schütz-Knospe nur so viel: „So ungewöhnlich es ist, dass ein Cello und ein Blasorchester zusammenspielen, so ungewöhnlich ist auch die Geschichte, die Benedict Klöckner und uns zusammengeführt hat.“ Die ganze Geschichte erfahren die Konzertbesucher am 9. November.
Karten für das Konzert gibt es zum Preis von 22 Euro unter www.rz-tickets.de. Abonnenten erhalten 10 Prozent Rabatt. Die Karten mit AboAusweis-Rabatt gibt es unter Telefon 0221/280 350.