Kördorf. „Wer für etwas brennt, kann auch in anderen ein Feuer entfachen.“ Das ist ein Leitspruch im Kindergarten Kördorf. Organisiert in drei Gruppen, bietet die Einrichtung aktuell 65 Kindern im Alter zwischen einem Jahr bis zur Einschulung eine ganztägige Betreuung an. Nun kommt dort – voraussichtlich nach den Sommerferien – eine zusätzliche Waldkindergartengruppe mit insgesamt 20 Plätzen hinzu. Möglich macht das eine Spende von „HELFT UNS LEBEN“ (HUL), der Initiative unserer Zeitung.Die erste Vorsitzende von HUL, Manuela Lewentz-Twer, und Geschäftsführer Hans Kary waren kürzlich in Kördorf, um die gute Nachricht zu überbringen. Vorgesehen ist, dass Kinder ab drei Jahre das komplett ausgestattete Waldkindergartenhaus besuchen können. „Vielleicht denken wir in einem Jahr anders darüber und nehmen auch schon Zweijährige hinzu“, so Kindergartenleiterin Kerstin Winter-Koch und Rita Theis, die für das Projekt „Waldgruppe“ verantwortlich zeichnet. Stellvertretend für den Elternausschuss des Kindergartens hatte Daniel Gemmer aus Bremberg „HELFT UNS LEBEN“ darum gebeten, dieses Traumprojekt zu unterstützen. Manuel Lewentz-Twer und Hans Kary fiel ihre Entscheidung leicht: „Hier werden wir schnell tätig“, waren sie sich sofort einig.Nun steht also der Traum von Kindern und Eltern von der Waldgruppe kurz vor seiner Erfüllung. HUL unterstützt den Förderverein des Kindergartens nun bei der Anschaffung des benötigten Bauwagens. Dem Vereinsvorstand ist dabei vor allem die Sicherheit der Kinder wichtig. Geschäftsführer Hans Kary betont: „Selbstverständlich müssen wir auf die Gesundheit der Kinder achten und alles vom TÜV prüfen lassen.“ Natürlich hat HUL ein besonderes Augenmerk darauf, dass auch Kinder mit körperlicher Beeinträchtigung den Bauwagen nutzen können. „Unser Augenmerk liegt immer auf Menschen, die einer besonderen Unterstützung bedürfen“, so Lewentz-Twer.
Vielen Eltern liegt es am Herzen, dass ihre Kinder die Natur erleben und spielerisch kennenlernen. Die Kinder des Kindergartens sollten jeden Tag im Wald spielen können. Für die kindliche Entwicklung ist diese Erfahrung von großer Bedeutung. Schon lange war eine Wald- und Naturgruppe innerhalb des Kindergartens ein Traumprojekt der Erzieherinnen, des Elternausschusses und des Fördervereins und natürlich auch der Kinder. Es stellte sich allerdings die Frage, wie sie in einer solchen Gruppe sicher und vor schlechtem Wetter geschützt werden könnten. Schnell kam die Idee eines Bauwagens auf den Tisch. Dem Förderverein fehlten jedoch die Mittel, diesen zu einer kindgerechten Unterkunft auszubauen.
Im Januar hatte der Ortsgemeinderat Kördorf beschlossen, das gemeindeeigene Gelände auf dem „Kisselkop“ für das Projekt zur Verfügung zu stellen. Vom Kindergarten aus ist es in zehn Minuten zu erreichen und daher ein idealer Standort. Wichtig ist die kurze Wegstrecke auch, weil die Kinder zum Mittagessen in den Kindergarten gehen.
Wie Kindergartenleiterin Kerstin Winter-Koch berichtete, war das Genehmigungsverfahren schnell abgewickelt.Gemeindevorstand und Ortsbürgermeister Bernd Krugel stehen dem Projekt genau so positiv gegenüber, wie Harald Gemmer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Aar-Einrich. Die Verbandsgemeinde wird das Projekt als Betriebsträger begleiten und hatte die Betriebserlaubnis beim Jugendamt beantragt. Häufig sind heutzutage beide Elternteile berufstätig. Wie Winter-Koch betonte, bestand der erste Schritt für das Projekt daher in der Anfrage an die Eltern, ob für ein Waldkindergartenprojekt überhaupt Fahrt aufgenommen werden soll. Die Zustimmung war überwältigend. Wie überhaupt seitens der Kindergartenleitung ein großes Lob an die Eltern, den Förderverein und den Elternausschuss ging, welche die Arbeit des Kindergartenteams in hervorragender Weise unterstützen.„Unser Augenmerk liegt immer auf Menschen, die einer besonderen Unterstützung bedürfen.“
Foto: Dem Traumprojekt „Waldkindergartenhaus“ einen Schritt näher (von links): Rita Theis, Kerstin Winter-Koch, Melanie Schwarz-Stelzer, Vorsitzende des Fördervereins, Hans Kary und Manuela Lewentz-Twer von HELFT UNS LEBEN beim Besuch der Kita Kördorf. Foto: Uschi Weidner