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Jetzt versteigern Alpenwanderer fünf Urlaube

Malberg/Atzelgift. Die sechs Alpenüberquerer aus Malberg, Atzelgift und Umgebung haben ihre Mission beendet. Zu Fuß und mit Hund Falco haben sie das Gebirge in sechs Tagen überquert, sind von Garmisch-Partenkirchen bis Meran gewandert, um Spenden für die Flutopfer und Geschädigten an der Ahr zu sammeln (die RZ berichtete). Jetzt steht das Ergebnis der guten Wandertat fest: Insgesamt wurden mehr als 11 000 Euro gesammelt und an HELFT UNS LEBEN überwiesen, die Hilfsorganisation unserer Zeitung.

Dazu kommen, teilt die Wandergruppe mit, fünf Hotelgutscheine aus Meran in den Südtiroler Alpen im Wert von 7.500 Euro. Diese wollen die Männer mit Unterstützung der Rhein-Zeitung an den Meistbietenden versteigern. Die Versteigerung läuft per Telefon bis Sonntag, 19. September. In der Woche darauf werden die Gewinner mit ihrem Spendenbetrag in der RZ veröffentlicht (siehe Kasten).

Insgesamt gab es bei der bisherigen Aktion 64 Spender, davon taten die meisten mit Beträgen um die 100 Euro Gutes. Der dickste Batzen von 2000 Euro kam von der „Globetrotter IG“ aus Atzelgift, einem 35-köpfigen Reiseverein, zu dem auch drei der Wanderer gehören. Die IG unternimmt alle zwei Jahre eine Individualreise; hierfür wird monatlich in die Reisekasse gezahlt. Weil die Touren durch die Pandemie 2020 und 2021 nicht stattfinden konnten, entschied die Mitgliederversammlung, die angesparten 2000 Euro zu spenden.Alois Bäcker, einer der Alpenwanderer, spendete 1000 Euro, die er bei der Feier zu seinem 69. Geburtstag sammelte. Seine Gäste hatte er gebeten, statt Geschenken für die Flutopfer zu spenden. Hierbei kamen 620 Euro zusammen, die Bäcker um 380 Euro aufgestockte.

700 Euro gaben die Kicktipper des FC Streithausen dazu, die wöchentlich die Bundesliga-Ergebnisse tippen. Die Gewinner erhalten am Ende der Saison eine Geldbetrag, der Rest fließt in die Partykasse. Da es wegen Corona in den vergangenen zwei Jahren keine Feiern gab, wurde auch dieses Geld an HELFT UNS LEBEN gespendet.

Auch durch die Versteigerung der Westerwaldfahne, auf denen die Etappen der Alpenwanderer mit Stempelaufdrucken verschiedener Stationen verewigt sind, brachte stattliche 720 Euro in die Spendenkasse. Die Fahne kam beim Hönerfest an der Grillhütte in Atzelgift Ende August unter den Hammer und brachte 580 Euro ein. Anschließend kauften die Alpenüberquerer die Fahne für 140 Euro wieder zurück: Macht 720 Euro.

Je 500 Euro steuerten die Kreissparkasse Westerwald-Sieg, die Erbengemeinschaft Seiler aus Unnau und die Stadt Meran bei. Die LCD Licht Creativ Design GmbH und die CMD Creativ Metalldesign GmbH waren mit je 250 Euro dabei. Jetzt sollen noch die fünf Hotelgutscheine bestmöglich versteigert werden.Im Rückblick sind sich die sechs Männer einig, dass sie ihre Alpenüberquerung nie vergessen werden. „Es waren immer wieder andere Naturschönheiten, die es zu sehen gab“, erzählt Albert Ottersbach aus Malberg. „Immer gab es ein anderes Panorama, eine tolle Aussicht zu genießen. Und dazu das schöne Gefühl, dass sich so viele Menschen an der Hilfsaktion beteiligt haben. Unvergesslich.“ Derlei Eindrücke sammelten die sechs Westerwälder im Marktort Mittenwald nahe der Landesgrenze zu Österreich mit seinen Lüftlmalereien an den Häusern und den vielen Geigenbauerwerkstätten; dann im Leutaschtal zwischen hohen Bergen mit dem Dorf Weidach und der Leutaschklamm, der ältesten erschlossenen Klamm der Alpen. Hochmoorgebiete mit serpentinenmäßig schmalen Pfaden hinunter ins urtümliche Inntal begeisterten ebenso das 1290 erbaute Schloss Landeck; dann Nauders als der letzte Ort vor der Grenze nach Italien mit Blick auf den Mutzkopf (1927 Meter), ferner Grünensee und Schwarzer See (1800 Meter) und der steinerne Gehsteig hinauf zum Dreiländergrenzstein (2180 Meter). Unvergessen auch der Abstieg zur Reschner Alm über schmale Pfade, Wurzeln und Felspassagen, wo man trittsicher und schwindelfrei sein muss, sowie das Dorf Reschen, wo die Etsch entspringt, der zweitgrößte Fluss Italiens, der südlich von Venedig in die Adria mündet.Malerisch auch der Blick auf Haider- und Reschensee, aus dem die Spitze des versunkenen Kirchturm von Graun ragt – Alt-Graun wurde für den Bau des Stausees geflutet; ebenso der Vinschger Höhenweg „Schöneben“, die Haideralm (2168 Meter); dann Naturns, von wo aus es wieder auf hohen Pfaden nach Meran ging, mit herrlichen Ausblicken ins Tal und auf die Berge. Oberhalb Partschins dann Wein- und Apfelhaine mit Sicht Richtung Meraner Talbecken. Beim Algunder Waalweg ging es durch Weinberge auf die Tappeiner Promenade (auch „Krone Merans“ genannt), eine mediterrane Landschaft mit italienischem Flair. Otterbach ist sicher: „Wir würden die Tour sofort wieder machen!“

Fünf Gutscheine in Top-Hotels in Meran – so geht die Telefonversteigerung:

Bis Sonntag, 19. September, 18 Uhr, kann bei Albert Ottersbach in Malberg unter 0171/42 84 265 angerufen werden. Wer sich für einen der Hotelgutscheine Interessiert, nennt am Telefon einfach eine der fünf Gutscheinnummer A bis E sowie sein Gebot. Wenn das jeweils aktuellste Gebot bis 19. September nicht überboten wird, geht der Gutschein an den Steigerer. Das ersteigerte Geld geht ohne Abzüge an die Flutopfer an der Ahr.

Und dies sind die fünf Gutscheine:

A) Hotel Meran: 5 Übernachtungen für 2 Personen, reichhaltiges Frühstück, 4-Gang-Verwöhnmenü à la carte, Nutzung des Wellnessbereich Sky & Garden Spa, freier Eintritt zur Therme Meran. Mindestgebot: 1000 Euro.

B) Hotel Pienzenau: 5 romantische Wohlfühltage mit Frühstück im DZ Deluxe und eine historische Stadtführung für 2 Personen. Mindestgebot: 900 Euro.

C) Hotel Pienzenau: 5 romantische Wohlfühltage mit Frühstück im DZ Deluxe und historische Stadtführung für 2 Personen. Mindestgebot: 900 Euro.

D) City-Hotel Meran: 5 Übernachtungen mit Frühstück und Stadtführung für 2 Personen; 2-Raum-Suite „Lifestyle“. Mindestgebot: 800 Euro.

E) Villa Tivoli: 5 Übernachtungen inklusive Frühstück für 2 Personen. Mindestgebot: 700 Euro. selPeter Seelberichtet aus den Kreisen Altenkirchen und WesterwaldTel. 02741/920 065

Foto: Sechs Westerwälder und ein Ziel: Möglichst viel Geld für die Flutopfer an der Ahr zu spenden: In Meran haben sie fünf hochwertige Hotelgutscheine geschenkt bekommen. Sie werden nun mit Unterstützung der Rhein-Zeitung für den guten Zweck versteigert. Foto: privat.