Quirnbach. Vor dem großen Tag will Derek Manns nichts dem Zufall überlassen. „Wir haben das Auto extra noch einmal gewaschen“, sagt der 13-jährige Westerwälder freudestrahlend bei der offiziellen Fahrzeugübergabe, während die Vorsitzende Manuela Lewentz-Twer und Geschäftsführer Hans Kary von HELFT UNS LEBEN (HUL), der Initiative unserer Zeitung für Menschen in Not, sich den neuen Familienvan der Manns ausführlich begutachten. Dank der Hilfsbereitschaft unserer Leser konnte HUL die sechsköpfige Familie aus Quirnbach mit einem neuen, behindertengerecht umgerüsteten Ford Tourneo von Ford Foerster aus Koblenz unterstützen.
Für Derek und seine Familie ist das neue Auto viel wert. Der junge Westerwälder leidet seit seiner zu frühen Geburt unter Cerebralparese, einer Bewegungsstörung, deren Ursache in einer frühkindlichen Hirnschädigung liegt. Er kann nicht stehen oder sich im Liegen umdrehen. Auch bei anderen Alltagsdingen ist der lebensfrohe Quirnbacher auf Hilfe angewiesen. Zudem leidet er unter einer Seheinschränkung. Um Derek transportieren zu können, sind Bettina und René Manns auf ein behindertengerechtes Fahrzeug angewiesen. Diesen Dienst verrichtete in den vergangenen Jahren treu und zuverlässig ein Opel Vivaro. Doch genau dieser Familienvan gab auf dem Hinweg in den Sommerurlaub nach Frankreich im vergangenen Jahr auf halber Strecke den Geist auf. Getriebeschaden, nichts ging mehr. Der Kleinbus konnte letztlich zwar repariert werden, doch die Probleme traten nach der Rückkehr nach Deutschland immer wieder auf. Aus diesem Grund verkauften die Manns schweren Herzens den Opel, um zumindest noch einen Bruchteil für den Familienvan zu bekommen. In der Folge musste sich die Westerwälder Familie immer wieder behelfen, da sie abgesehen von den Autos der beiden ältesten Kinder, nur einen Kleinwagen besitzt. Hier passt allerdings der elektrische Rollstuhl des kleinen FCK-Fans nicht rein.
So musste im vergangenen Dreivierteljahr beispielsweise immer wieder das Auto von den Schwiegereltern geliehen werden, wenn beispielsweise gemeinsame Ausflüge unternommen wurden. Da aber nicht die komplette Familie im Fahrzeug Platz fand, musste mindestens noch ein zweites Auto für Ausflüge und Co. genutzt werden. „Wir mussten uns immer genaustens organisieren. Wir fahren mal schnell irgendwo hin, das ging nicht einfach so“, blickt Dereks Papa René zurück. Umso mehr freut sich die ganze Familie, dass HELFT UNS LEBEN die Familie nun mit einem umgebauten Ford Tourneo von Ford Förster unterstützt. Ein neues Auto einfach so zu kaufen und umzubauen, wäre nicht ohne Weiteres möglich gewesen, schließlich hat der behindertengerechte Umbau des Wohnhauses samt Außengelände die Familie in den zurückliegenden Jahren bereits einiges gekostet.
„Die Erleichterung über das neue Auto ist natürlich enorm. Wir sind total dankbar, dass wir das Auto haben und jetzt wieder mobiler sind“, freut sich Dereks Mutter Bettina. Mit der Rampe ist es nun kinderleicht möglich, den 13-Jährigen samt seinem elektrischen Rollstuhl ins Auto zu bekommen. So sind Arztbesuche oder Ausflüge mit der ganzen Familie, die Derek sehr gerne unternimmt, wieder viel einfacher möglich. „Es freut mich, dass wir der Familie mit dem Auto weiterhelfen konnten und wir ihnen den Alltag so erleichtern können“, sagte die HUL-Vorsitzende, Manuela Lewentz-Twer, beim Besuch der Familie Manns zum Abschluss, was Derek prompt mit einem strahlenden Lächeln belohnte.
Foto: Manuela Lewentz-Twer (2. von rechts) und Hans Kary (3. von rechts) übergaben den umgebauten Familienvan nun zusammen mit Stephan Kern von Ford Foerster (rechts) an die Familie Manns um (von links) Mama Bettina, Jil, Papa René, Dustin und Derek. Foto: Andreas Egenolf