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Isi soll Fabians Helfer in der Not werden

Waldböckelheim. Isi heißt Isi, weil sich Fabian das so ausgesucht hat. „Das ist mir einfach eingefallen“, sagt der zehnjährige Junge aus Waldböckelheim. Seine Augen fokussieren die Hündin, die es sich im Wohnzimmer der Familie Kaiser in Waldböckelheim gemütlich gemacht hat. Fabian hofft, dass Isi im kommenden Jahr jeden Tag bei ihm sein wird. Denn Isi ist an diesem Nachmittag nur zu Besuch. Und sie ist keine gewöhnliche Hündin. Sie wird gerade zur Warnhündin ausgebildet – mit dem Schwerpunkt Früherkennung bei epileptischen Anfällen. Isi wäre Fabian eine große Hilfe: Der Junge leidet seit dem Jahr 2012 unter epileptischen Anfällen.

Die Krankheit ist eine große Belastung für Familie Kaiser. Für Fabian selbst, aber natürlich auch für seine Eltern. Deswegen haben sie sich zum Ziel gesetzt, ihrem Sohn einen Warnhund aus dem WZ Hundezentrum in Lalendorf (Landkreis Rostock) zur Verfügung zu stellen. Es gibt allerdings ein Problem: Die dortige zweijährige Ausbildung eines Warnhundes mit speziellen Eigenschaften und die anschließende Begleitung durch die Einrichtung in Rostock sind sehr teuer. Fabians Familie ist mit der finanziellen Belastung restlos überfordert.

So viel zur Widrigkeit, die die Investition mit sich bringen würde. Am Tag, als sich Isi und Fabian zum zweiten Mal begegnen, spielt das für die beiden keine Rolle, sie tollen durch die Wohnung, und Maria Kaiser, die Mutter Fabians, kann zumindest für einen Moment abschalten. „Fabian ist ein ganz anderer Junge, wenn er den Hund sieht“, sagt Maria Kaiser. Normalerweise ist er verschlossen, „er sitzt oft am Tisch und fährt dann teilnahmslos ein Spielzeugauto auf der Platte hin und her. Oder er hört sich allein Hörbücher an. Als Eltern macht uns das sehr traurig.“

Mit Isi, einer Mischlingshündin, ihre Eltern sind ein Labrador und ein Australian Shepherd, ist das anders. Schon beim ersten Treffen hatten Fabian und die Hündin einen direkten Draht zueinander.

Maria Kaiser hat im vergangenen Jahr überhaupt erst davon erfahren, dass es Epilepsiehunde gibt, und sich danach direkt weiter darüber informiert. Denn seit dem Ausbruch der Krankheit im Jahr 2012 ist die Belastung für die Familie hoch. „Die Anfälle treten total unterschiedlich auf. Manchmal wiederholen sie sich von einem Tag auf den nächsten. Manchmal vergehen zwei, manchmal vier Wochen. Manchmal komme ich aus der Küche zurück ins Wohnzimmer und sehe, dass Fabian am Boden liegt und krampft“, betont Maria Kaiser, die als Hebamme arbeitet. Sie spricht von den gravierenden Vorfällen, denn „Zuckungen, flackernde Augen, das passiert jeden Tag“.

Fabian kommt nun in ein Alter, in dem er merkt, dass er mit den epileptischen Anfällen ein Problem hat. Generell ist er nicht so weit entwickelt wie andere Zehnjährige. Seine Aussprache ist nuschelig, das Lernen fällt ihm sehr schwer. „Bis zu seinem vierten Lebensjahr war Fabians Entwicklung völlig unauffällig“, sagt Maria Kaiser. Ob es einen direkten Zusammenhang mit der Epilepsie gibt? „Das lässt sich nicht ganz sicher sagen“, betont die Mutter des Zehnjährigen, aber die Vermutung liegt natürlich nahe. Vor allen Dingen, weil es seit Jahren nur wenige Fortschritte gibt.

Acht Medikamente hat Fabian ausprobiert, etliche stationäre Behandlungen hinter sich. Die Anfälle verschwanden nicht. Nun wird er an der Uniklinik in Freiburg auf medizinisches Cannabis eingestellt. Mit ersten Erfolgen: Zuletzt lernte er einige Reihen des Einmaleins recht schnell. Die Mutter sagt: „Das war vorher undenkbar.“

Letztlich will Maria Kaiser, dass Fabian „ganz normal am Leben teilnehmen kann“. Dabei soll Isi eine entscheidende Rolle spielen. Allein die Anwesenheit des Hundes kann dafür sorgen, dass Fabian mutiger und selbstbewusster wird, auch im Umgang mit anderen Menschen, dass er seine Umwelt selbst entdecken kann. Denn aktuell muss er ständig überwacht werden, auch in seiner Grundschule, der Kleistschule in Bad Kreuznach, weilt eine Integrationskraft an seiner Seite. Noch wichtiger wäre aber natürlich, dass Isi erkennen könnte, sobald sich bei Fabian ein Anfall ankündigt. Mit Schrecken denkt Maria Kaiser noch an den ersten Zwischenfall im Jahr 2012 zurück. Sie habe ihren Sohn mitten der Nacht krampfend im Bett entdeckt, wie sie selbst sagt. Sie hat die Hoffnung, dass die Anfälle vielleicht irgendwann im Alter weniger werden. Bis dahin soll am liebsten Isi ihrem Sohn zur Seite stehen.

HELFT UNS LEBEN, die Initiative unserer Zeitung für Menschen in Not, unterstützt die Suche nach Spenden für den unter Epilepsieanfällen leidenden Fabian. Die Bankverbindung lautet: HELFT UNS LEBEN, Sparkasse Koblenz, IBAN: DE72 5705 0120 0000 0013 13, Betreff „Fabian“.

Foto: Sie wollen ein Herz und eine Seele werden: der zehnjährige Fabian aus Waldböckelheim, der seit dem Jahr 2012 unter Epilepsieanfällen leidet, und Isi, ein Mischling aus Labrador und Australian Shepherd. Die Ausbildung des Hundes kostet viel Geld und überfordert Fabians Familie. Foto: Christoph Erbelding