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Türen für Hilfe in der Region

Nievern. Mit Glühwein kann man den Nieverner Ortschef Lutz Zaun voraussichtlich bis zur nächsten Adventszeit nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken – während der Aktion „Lebendiger Adventskalender“ in Nievern stand Zaun nämlich bei fast allen Türchen parat, die in der Gemeinde geöffnet wurden. Bevorzugtes Getränk für die erwachsenen Besucher: Glühwein. „Ich bin ein bisschen übersättigt“, gestand er schmunzelnd beim Empfang im Nieverner Pfarrheim und konnte die Freude über die gelungene Aktion nicht verhehlen. 19 Mal luden Nieverner Bürger alle, die mitfeiern wollten zum Türchenöffnen im Advent ein. Und die Gäste fütterten das aufgestellte Sparschwein so üppig, dass der Ortschef jetzt einen Spendenscheck in Höhe von beeindruckenden 3066 Euro für die Hilfsaktion der Rhein-Zeitung HELFT UNS LEBEN überreichen konnte. Umgerechnet hat also jeder Bürger der 1000 Einwohner starken Gemeinde gut 3 Euro gespendet.

Alle fleißigen Mitorganisatoren und Helfer hatte die Gemeinde ins Pfarrheim eingeladen, um ausdrücklich Danke zu sagen. Mit dabei war auch Vanessa Hirsch mit ihrer Familie, die vor zwei Jahren mit der Idee des Lebendigen Adventskalenders an den Ortschef herangetreten war. Und weil das gesellige Stelldichein an den Dezemberabenden so gut ankam und die Dorfgemeinschaft maßgeblich fördert, gab es auch dieses Jahr wieder einen extra Blumenstrauß für die Ideengeberin.

Die Adventskalenderaktion füllte das Sparschwein allerdings nicht allein. Auch das traditionelle Adventssingen, das dieses Jahr zum 27. Mal über die Bühne ging, sorgt immer wieder für eine große Spendensumme, die in fast allen Fällen an HELFT UNS LEBEN überreicht wurde. Auch 2018 war die Pfarrkirche St. Katharina wieder rappelvoll, denn das Konzert mit Liedbeiträgen verschiedener Chöre und Solisten sowie Instrumentalisten ist nicht nur eine gute Tradition, sondern auch immer ein musikalischer Leckerbissen, der ganz wundervoll auf Weihnachten einstimmt. Den Hut an hat hier Gert Gilles, der das Konzert seit Anfang an organisiert.

Zusammen haben die beiden Aktionen schon einen beachtlichen Betrag erreicht. „Tja, und dann gab es noch einige andere Spender, die unbedingt die 3000er-Marke knacken wollten“, erzählte Lutz Zaun. Und so nahm Birgit Reiferscheid-Zupp von HELFT UNS LEBEN den symbolischen Scheck staunend entgegen.

Einen weiten Anreiseweg hatte die Mitarbeiterin der Rhein-Zeitung, die sich, wie alle anderen im HELFT UNS LEBEN-Team ehrenamtlich für die Hilfsorganisation engagiert, nicht. Denn als Fachbacherin musste sie quasi nur über die Brücke spazieren. „Ich beobachte die tolle Dorfgemeinschaft hier von der anderen Seite“, verriet sie augenzwinkernd und berichtete den Gästen von der Hilfe, die die Rhein-Zeitungs-Initiative mit den Spenden in der Region leistet. „Wir helfen denen, die in Not geraten sind, im Kleinen wie im Großen“, erklärte sie. „Die finanzielle Situation kann sehr schnell aus dem Ruder geraten, wenn zum Beispiel ein Familienmitglied erkrankt.“ Von speziell für Rollstühle ausgestatteten Fahrzeugen über Treppenlift bis hin zum Zahlen der Stromrechnung springe HELFT UNS LEBEN unbürokratisch und wirksam ein, und zwar immer dann, wenn alle staatlichen finanziellen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und das Geld trotzdem nicht reicht.

Die Nieverner freuen sich, dass ihr Beitrag Menschen in der Region zu Gute kommt, die unverschuldet in Not geraten sind. „Es gibt überall auf der Welt Not und Kummer“, räumte Lutz Zaun ein. „Aber es gibt auch viel Not direkt vor der Haustür. Es ist schön, dass wir dort helfen können.“

Foto: Die Nieverner pflegen eine gute Dorfgemeinschaft. Ihr Lebendiger Adventskalender und das Adventskonzert sorgten für ein sattes Spenden-Sparschwein. Foto: Michaela Cetto